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[NMZ] Zwei unter der Schreibtischlampe

In Köln Mühlheim in der Nähe der Veranstaltungshallen E-Werk und Palladium liegt ein wenig versteckt in der Peter-Huppertz-Straße ein kleiner Innenhof, in dem überdimensionale Schreibtischlampen als Straßenlaternen dienen. Die ungewöhnliche Szenerie lohnt den Abstecher, zumal wenn man eh für einen Konzertbesuch in der Nähe ist. Den Hof hatte ich im Januar beim Besuch der Stunk-Sitzung entdeckt und kurz mit dem Smartphone dokumentiert. Ich fand den Ort so spannend, dass ich noch einmal gezielter zurückkehren wollte.

Erste Gelegenheit war ein Streifzug mit meiner Frau durch Köln Mühlheim Anfang Februar bei Tag. Ich wollte eine Filmrolle mit meiner 6×6 Ricoh TLR belichten. Der Stadtteil Mühlheim ist in Köln neben Ehrenfeld als der Hotspot für Street Art bekannt. Der moderate Blickwinkel der Ricoh sowie das quadratische Bildformat hat sich als echte Herausforderung für die Bildkomposition erwiesen. Mit dem Ergebnissen war ich so „semi“ zufrieden. Allerdings war mir auch klar, dass die Lokation bei Nacht mit eingeschalteten Lampen mehr zu bieten hat. Zum Glück gab es in nächster Umgebung noch andere Motive zu entdecken.

Ende Februar dann ergab sich noch eine spontane Gelegenheit, weil wir mit einer Freundin ein Konzert im E-Werk besuchen wollten. Kurz entschlossen packte ich meine PENTAX 645 plus Stativ in den Kofferraum. Wir haben ganz in der Nähe im I/D Cologne geparkt, so dass bereits in einer Viertelstunde die Fotos belichtet waren und das Equipment wieder im Auto verstaut werden konnte. Viel mehr Zeit wollte ich den Damen und mir nicht abverlangen, schließlich stand der Besuch des Konzerts im Vordergrund und keine ausgiebige Foto-Session.

An der Kamera war das FA 645 45-85mm angesetzt, welches derzeit mein weitwinkligstes Objektiv an der 645 ist. Die Belichtung habe ich der Automatik überlassen, was vielleicht ein Fehler, aber den Umständen (Zeitdruck) geschuldet war. Die Lichtsituation war aber auch nicht einfach. Als Film war ein Ilford Delta 100 Film in der Kamera eingelegt, bei dem ich noch genau zwei Aufnahmen übrig hatte. Die erste Aufnahme zeigt das eigentliche Zielfoto des Abends: Zwei (Damen) unter der Schreibtischlampe. Mit etwas mehr Zeit und Film hätte ich wohl einige Belichtungsvarianten probiert. Auch der Ausschnitt ist nicht ganz optimal, da der große Blumentopf im Zentrum für meinen Geschmack zu nah an Pia und Nina steht. Aber dennoch mag ich das Foto.

Bei der verbliebenen letzten Aufnahme haben Nina und ich nur die Positionen getauscht, also jetzt sie am Auslöser und ich bei meiner Frau. Dafür bin ich dankbar, denn es gibt bis auf Selfies mit dem Smartphone wenige Fotos von uns beiden. Meine Begeisterung zeigt sich auch ungewollt im Hallow Effekt über meinen Kopf.

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