Alter Falter ++ Ausflug in die Welt der Klappkameras
In diesem Artikel stelle ich meine letzten Neuzugänge aus dem vergangenen Jahr vor. Nicht PENTAX, nicht Ricoh, sondern Kameras von Agfa, Voigtländer und Zeiss Ikon mit den altmodischen Namen Billy Record, Perkeo und Nettar. Was ist denn da schief gelaufen? Es begann nach den Herbstferien mit dem Wunsch nach einer kompakteren Kamera für den 120er Mittelformat Rollfilm. Sie sollte kleiner als meine PENTAX 645 und Ricohflex TLR sein, dazu nicht mehr als einen zweistelligen Euro-Betrag kosten und wenn möglich ein größeres Format als die 645 bedienen. Willkommen in der Welt der Falt-/Balgen-/Klappkameras. Diese Kameragattung hatte insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die 50er Jahre ihre Blütezeit.


Große Gemeinsamkeit ist ein fest verbautes Objektiv mit fixer Brennweite und eingebauter Verschlusseinheit. Die Bedienung ist komplett manuell und die Einstellung Verschluss, Blende und Fokus erfolgt direkt an der Optik. Nur der Auslöser wird mechanisch an einen Knopf auf der Kameraoberseite delegiert. Zumeist gibt es nur einen sehr rudimentären Sucher. Einige Modelle bieten einen Selen Belichtungsmesser oder einen besseren Sucher mit Entfernungsmesser (zumeist ungekoppelt vom Objektiv).
Aber das Wichtigste: wie der Name schon andeutet, sind die Kameras klappbar. Das Objektiv hat keinen starren Tubus, sondern hängt an einem faltbaren Balgen aus (Kunst-) Leder. Dadurch ist die Kamera eingeklappt in ihrer Ruheposition angenehm flach. Eine Gehäusefront schützt dabei Balgen und Objektiv komplett. Über einen Entriegelungsknopf und einer Klappmechanik schwenkt dann die Front je nach Kamera zur Seite oder nach unten auf, Balgen plus Optik werden ausgefahren.





Begonnen hat meine Recherche nach einem konkreten Modell im ISO400+ Discord: „Ich hätte mal Lust, ins größere Mittelformat >= 6×6 hinein zu schnuppern. Gerne mit einer kompakteren Kamera und Festbrennweite und – jetzt kommt’s – nicht so teuer. Ich kenn mich in dem Segment nicht aus … Hat jemand eine Idee für mich? Hab so Richtung alte Agfa geschielt …“ Schnell gab es erste Modell Empfehlungen für Voigtländer Bessa, Zeiss Ercona oder Agfa Isolette. Und vor allem gab es Tipps, worauf geachtet werden sollte bzw. welche Schwierigkeiten es mit so alten Kameras geben kann. Hier sind vor allem der Verschluss (längere Verschlusszeiten funktionieren oft nicht) und ungewollter Lichteinfall durch poröse Balgen zu benennen.

6×9, 6×6 und 6×4,5 Mittelformat sowie 3,5×2,4 Kleinbild-Format
Die Angebote bei Kleinanzeigen und eBay sind oft Keller- bzw. Dachbodenfunde oder aus Nachlässen. Der Zustand einer angebotenen Kamera ist da ein Glücksspiel, wie ich selbst erfahren durfte. So durfte ich eine preislich super-attraktive Agfa Isolette III mit (ungekoppelten) Entfernungsmesser besichtigen, bei der die Verschlusszeiten subjektiv in Ordnung erschienen, aber leider eben der Entfernungsmesser defekt war.
Letztendlich habe ich über eBay und Kleinanzeigen drei Kameras erworben. Die Zeiss Ikon Nettar und Agfa Billy Record II sind beides relativ einfache und günstige 6×9 Kameras, quasi die Budget Modelle der Hersteller. Die dritte Kamera ist eine Voigtländer Perkeo, die als sehr kompakte 6×6 Kameras eine sehr gute Reputation genießen. Alle Kameras gibt es in verschiedenen Varianten, die sich insbesondere oft in der Optik und der Verschlusseinheit unterscheiden.
Klappen, Klicken, Drehen
Bevor ich meine Modelle näher vorstellen möchte, kurz eine generische Einführung der Bedienung einer Klappkamera. Für den Transport ist die Kamera gewöhnlich „gefaltet“, also der Balgen eingeklappt und die Front-Abdeckung verschlossen. Sobald ein lohnenswertes Motiv entdeckt wird – und lohnenswert sollte es sein, da der 120er Rollfilm nur Platz für 8 Aufnahmen im 6×9 bzw. 12 Aufnahmen im 6×6 Format hat – wird der Balgen über die Entriegelungstaste geöffnet.

Nun gilt es, die drei Parameter für Zeit, Blende und Entfernung zu bestimmen. Die Werte werden entweder einfach geschätzt oder mit „externer“ technischer Unterstützung bestimmt. Für Zeit und Blende nutze ich entweder einen externen Belichtungsmesser (ganz selten), eine Smartphone App (schon eher) oder meine GR IIIx Digitalkamera (am häufigsten). Die Digicam stelle ich fix auf die ISO des eingelegten analogen Films um, bei Verwendung einer analogen 6×6 Kamera auch gerne auf das quadratische Format. So habe ich dann später auch ein digitales Backup meiner Film Aufnahme.Im manuellen Programm werden dann die Belichtungswerte für Zeit und Blende so angepasst, dass sie in den begrenzten Bereich der analogen Klappkamera passen (die Zeiten enden spätestens bei 1/500s) und die Aufnahme auf dem Display korrekt belichtet erscheint. Die Werte werden dann auf die Optik der Klappkamera übertragen, in dem die Ringe am Objektiv entsprechend eingestellt werden. Bei analogen Film nehme ich aber auch gerne einen Lichtwert mehr mit.
Als nächste ist die Entfernung zum Motiv abzuschätzen und am Fokusring ganz vorne einzustellen. Bei entsprechend hohen Blendenwert bzw. geschlossener Blende und zunehmender Distanz steigen natürlich die Chancen für ein scharfes Foto aufgrund zunehmender Schärfentiefe, wenn nicht zu lange Zeiten anliegen und mögliche Verwackelungen dagegen arbeiten. Statt zu schätzen kann auch ein (externer) Entfernungsmesser genutzt werden, der am Zubehörschuh auf der Oberseite befestigt werden kann. Der damit ermittelte Wert muss dann auch am Fokusring des Objektivs übertragen werden. Nun gilt es noch den Verschlusshebel am Objektiv aufzuziehen, also den Verschluss zu spannen, das Motiv im Sucher zu komponieren und möglichst ruhig auszulösen – fertig ist die Aufnahme.

Zuletzt sollte direkt der Film weiter transportiert werden für die nächste Aufnahme. Dazu ist das Transportrad oben links in Pfeilrichtung zu drehen. Es gibt Klappkameras mit und ohne automatischen Stopp beim Transport zum nächsten Bild. Ohne Stopp Mechanismus muss beim Transportieren das Rotfenster (bzw. Bildzählfenster) auf der Rückseite eingesehen werden. Das Fenster hat wie der Name verrät einen Rotfilter, um die Gefahr von einfallendem Licht auf den SW Filme zu minimieren. Zusätzlich kann das Fenster über einen Deckel komplett verschlossen werden.
Der 120er Rollfilm hat auf seiner Papier-Rückseite, unterschiedliche Pfeil-Markierungen und Zahlen für die aktuelle Bildnummer gedruckt. Um so größer das Format, um so weniger Bilder passen natürlich auf den 120er Film und zwischen benachbarten Bildern ist ein größerer Weg beim Weiterspulen zu hinterlegen. Für 6×4,5 Bilder sind die Zahlen im 4,5 Zentimeter Abstand im oberen Drittel gedruckt, für 6×6 dann im 6 Zentimeter Abstand mittig und für 6×9 alle 9 Zentimeter im unteren Drittel. Die Kameras haben je nach Bildformat(en) ihr(e) Rotfenster entsprechend positioniert. Das Transportrad wird nun so weit gedreht bis die nächste Zahl im Fenster erscheint. Danach sollte der Deckel zur Abdeckung des Fensters wieder geschlossen werden.


Es ist wichtig, sich den direkten Weitertransport nach einer Aufnahme anzugewöhnen. Wird dies vergessen, kommt es ansonsten zu unfreiwilligen Mehrfachbelichtungen. Das habe ich schon bei meiner ersten Mittelformat Kamera (der Ricohflex TLR) zur Genüge lernen müssen. Oder man zweifelt vor der nächsten Aufnahme und dreht unnötigerweise ein zweites Mal und verschwendet den wertvollen Platz.
Zeiss Ikon Nettar – Günstiger Einstieg
Die Nettar gab es über Jahrzehnte in vielen Varianten für das 6×4,5, das 6×6 und 6×9 Bildformat, sowie mit verschiedenen Objektiven und Verschlüssen. Meine Nettar ist das 517/2 bzw. IIc Modell für das 6×9 Format, mit dem guten Novar Anastigmat f/4.5 105mm Objektiv und einem einfachen Pronto Verschluss. Dieser realisiert nur die vier Zeiten 1/200, 1/100, 1/50 und 1/25 Sekunde sowie einen Bulb Modus. Für längere Zeiten verfügen die Balgenkameras über ein Gewinde für einen Drahtauslöser für die Fernauslösung sowie zwei Stativ Anschlüsse.





Meine Nettar aus den frühen 50er Jahren hat einen einfachen optischen Sucher, während die älteren Modelle aus den 30er und 40er Jahren nur Rahmen ohne Glas bieten. Der Knopf zum Öffnen des Balgens liegt aus Sicht des Fotografen (also von hinten auf die Kamera gesehen) auf der Oberseite rechts, so dass die Front nach links schwenkt. Der Auslöser ist gegenüber auf der linken Seite direkt neben dem Filmtransportrad positioniert. An der rechten Gehäuseseite ist ein kleiner Lederhandgurt angebracht, der somit über den Schieber zum Öffnen der Rückwand liegt. Mit dieser Anordnung wir die Kamera mit der linken Hand ausgelöst, was für die Mehrheit ungewohnt erscheint.
Aufgrund der langen Laufzeit und unterschiedlichsten Konfigurationen gibt es heute noch viele Nettar Exemplare auf dem Gebrauchtmarkt zu günstigen Preisen. Meine 517/2 hat 40 EUR gekostet, befindet sich in einem sehr guten Zustand. Teurer und besser ausgestattet sind Kameras der (Super) Ikonta Reihe aus gleichem Haus.





Agfa Billy Record – Einfach (Mittel-)Klasse
Meine Billy Record II ist wie die Nettar eine Kamera für das 6×9 Format. Das Solinar 105mm f/4.5 Objektiv hat nominell die gleichen Eckdaten wie das Anastigmat Objektiv der Zeiss Ikon. Die Optik hat einen sehr guten Ruf, weist es doch das gleiche 4-Linsen Design wie eine Tessar Optik auf. Am Objektiv ist noch ein sogenannter Brillantsucher angebracht, der das aufzunehmende Bild in verkleinertem Maßstab anzeigt und für Quer- und Hochformat kippbar ist. Er wird ähnlich wie ein Lichtschachtsucher verwendet, d.h. der Fotograf schaut von oben mit einem gewissen Abstand in den würfelartigen Sucher. Dazu gibt es aber auch einen normalen optischen Sucher auf der Oberseite vergleichbar mit dem der Nettar.
Dazu kommt der aufwendige Synchro-Compur Verschluss. Dieser bietet Zeiten von flotten 1/500s bis 1s, die auch alle bei meinem Exemplar stimmig ablaufen. Dazu gibt es natürlich auch einen Bulb Modus. Leider bietet die Kamera keinen Anschluss für einen Drahtauslöser. Dafür gibt es aber einen Selbstauslöser sowie einen mit T beschrifteten Schieber, um im B Modus den Verschluss offen zu halten ohne permanent den Auslöser drücken zu müssen.





Die Kamera bietet ebenfalls keinen automatischen Halt beim Drehen des Transportrads bis zur nächsten Aufnahme, dafür aber eine Doppelbelichtungssperre zur Absicherung gegen Mehrfachbelichtung. Wenn der Verschluss ausgelöst und neu gespannt wird, kann erst wieder ausgelöst werden, wenn das Transportrad bis zu einem deutlich wahrnehmbaren Klicken weiter gedreht wurde. Es muss aber das Rotfenster beim Drehen beobachtet werden, bis der nächste Zähler erreicht wurde. Über einen kleinen Hebel gibt eine Klappe auf der Rückseite den Blick durch das Rotfenster frei. Es schnellt automatisch beim Loslassen zurück. Das ist etwas umständlicher in der Anwendung, stellt aber sicher, dass das Fenster nach Nutzung immer abgedunkelt ist.
Auffällig ist, dass die Agfa und ihr Konkurrent von Zeiss Ikon in einigen Aspekten zueinander spiegelverkehrt entworfen sind. Die Billy Record hat von hinten gesehen den Auslöser oben rechts positioniert, die Entriegelungstaste für Objektiv und Balgen links beim Transportrad. Dort ist auch ein kurzer Handgurt angebracht. Die Front Abdeckung öffnet nach rechts. Bei der Zeiss Ikon Nettar sind die Elemente alle umgekehrt: der Auslöser links beim Transportrad, Entriegelungstaste und Handgurt rechts, die Front schwingt nach links auf.
Insgesamt stellt die Agfa Billy Record II gegenüber meinem Nettar Modell die gehobenere Kamera dar aufgrund der besseren Optik und Verschlusseinheit. Ein Nachteil ist das fehlende Gewinde für den Drahtauslöser, welches durch den Selbstauslöser und Fixierung im Bulb Modus teilweise kompensiert wird. Ein Plus für die Nettar ist das zweite Stativgewinde für Hochformat Aufnahmen.




Voigtländer Perkeo – Kompakt und begehrt
Die Voigtländer Perkeo Modelle genießen eine hohe Reputation im Netz und werden besonders wegen ihrer Kompaktheit und dem Color-Skopar Objektiv gefeiert. Und tatsächlich: die Perkeos sind in geschlossenem Zustand wahre Handschmeichler. Anders als die bisher beschriebenen Klappkameras von Zeiss Ikon und Agfa bedient die Perkeo das 6×6 Format. Es gibt insgesamt drei unterschiedlich benannte Modellreihen, jeweils mit Varianten der eingebauten Objektive und Verschlüsse. Das jüngste Modell von 1955 hat sogar einen eingebauten (aber entkoppelten) Rangefinder zur Bestimmung der Entfernung über ein Doppelbild im Sucher (so etwas bietet auch die Agfa Record III, das letzte Modell aus der Agfa Klappkamera Serie). Die Perkeo E bzw. III erzielt höhere Gebrauchtpreise von mehreren hundert Euro, während für die beiden früheren Perkeo Modelle noch Exemplare unter der 100-Euro Grenze zu finden sind.


Die Perkeo I habe ich von einem Kamera Enthusiasten aus Schweden ersteigert, der scheinbar Perkeo’s sammelt. Hier haben die langen Verschlusszeiten leider nicht korrekt funktioniert, anders als in der eBay Verkaufsanzeige beschrieben. Ich hatte den Verkäufer daher kontaktiert, und er hat mir zu meinem Erstaunen einfach eine zweite Perkeo zugesendet. Dies war dann eine Perkeo II, die im Vergleich zum Modell I einen Bildtransport-Stopp Mechanismus aufweist. Dieser erlaubt das Transportieren zum nächsten Bild erst nach dem Auslösen, sowie stoppt auch dann automatisch beim Drehen des Transportrads, wenn das nächste Bild erreicht wird. Es entfällt also die notwendige Kontrolle im Bildzählerfenster (das aber vorhanden ist und gebraucht wird beim Einlegen des Films und Vorspulen zu Bild 1).
Ansonsten ist die Bedienung vergleichbar mit den anderen Klappkameras. Der Auslöser liegt aus Sicht des Fotografen auf der erwarteten rechten Oberseite. Der Knopf zur Entriegelung des Balgen ist diesmal aber auf der Unterseite zu finden, die Kamera schwingt nach rechts aus. Zum Einfahren gibt es zwei ausgewiesene Druckpunkte, die Nettar und Billy Record sind da viel fummeliger zu handhaben. Mein Perkeo I Modell hat einen Prontor-S Verschluss mit 1/300 Sekunde als kürzeste Zeit, die Perkeo II einen Compur-Rapid mit 1/500. Das Gewinde für den Drahtauslöser konnte ich hier nach einigem Suchen finden (nicht direkt an der Optik, sondern hinten versetzt an der Übertragungsstange vom Auslöser zum Verschluss). Der Sucher ist extrem winzig und unübersichtlich, was mein Hauptkritikpunkt an der Kamera ist.




Passend zum Design der Perkeo habe ich einen Voigtländer Entfernungsmesser ersteigert. Dieser funktioniert (wie beim Modell E) über eine Spiegelmechanik und projiziert ein bewegliches zweites Geisterbild im Zentrum über dem normalen Sucherbild. Über ein Drehring wird das Doppelbild am anvisierten Motiv übereinander gebracht und dann die Entfernung am Ring abgelesen. Dieser Wert muss dann am Kameraobjektiv manuell übertragen werden, daher auch die Bezeichnung „ungekoppelt“. Das Prinzip entspricht also dem einer Messsucher Kamera, wo aber der die Fokusverstellung direkt mit dem Objektiv gekoppelt ist.
Nachdem ich mit der Perkeo I einen ersten Film geschossen hatte, musste ich leider feststellen, dass hier jedes Bild krass unscharf war. Dabei hatte ich auch Fotos mit geschlossener Blende und hyperfokaler Distanz aufgenommen. Ich vermute, dass der Fokuslage im Objektiv komplett dejustiert und die Kamera somit für mich unbrauchbar ist. Insofern entfiel dann auch das latent schlechte Gewissen, dass mir die zweite Perkeo quasi umsonst zugesandt wurde. Diese funktioniert dagegen wunderbar und liefert scharfe Fotos. Nur die Mechanik für den Filmtransport über das Drehrad ist ein wenig zu schwer gängig und der mechanische Filmzähler funktioniert nicht. Aber beides kann ich gut verkraften.






Ausblick
Bisher habe ich mit allen vier Kameras jeweils einen SW Rollfilm geschossen, um ihre Funktionalität zu testen. Erfreulicherweise sind scheinbar bei allen Kameras die Balgen dicht und es gibt keine Lichtlecks. Die Perkeo I hat aber ein grundlegendes Problem mit dem Fokus und lieferte nur unscharfe Bilder. Die Perkeo II dagegen funktioniert und hat die komfortable Funktion des Filmtransport-Stopps beim Vorspulen, wenn auch die Mechanik recht schwergängig ist. Sie ist dabei die kompakteste und „schönste“ Kamera von den Vieren. Die Bedienung fällt aber ein wenig der Kompaktheit zum Opfer.



Aktuell reizt mich die Agfa Billy Record II mehr aufgrund der 6×9 Negative und der weniger fummeligen Bedienung im Vergleich zur Perkeo II. Der Sucher ist angenehmer zur Bildkomposition, wenn auch im Vergleich zu einer analogen SLR oder TLR klar unterlegen. Dafür darf der Voigtländer Entfernungsmesser es sich auf dem Kaltschuh der Agfa bequem machen.
Ich habe der Kamera nun einen Kodak Gold spendiert und suche die passende Gelegenheit, die nächsten acht Aufnahmen in Farbe zu schießen. Inwiefern Lichteinfall beim Bildzählerfenster Probleme bereiten kann (hier hilft der Rotfilter nicht), werde ich im Selbstversuch erfahren. Aber ich habe Hoffnung, denn 120er Farbfilm gibt es bereits seit den 30er Jahren. Später im Jahr wird es also sicher noch einen Nachklapp zu diesem Post hier geben.


Dennoch glaube ich, dass mein Ausflug in die Gattung der Klappkameras ein kurzer bleiben wird. Die Bedienung ist doch sehr sperrig ist und schränkt mich zu sehr ein. Die neue Erfahrung ist spannend, aber ich rechne nicht mit Bildergebnissen, die den Umstand rechtfertigen. Insofern glaube ich das trotz größerem Bildformat die PENTAX 645 und meine Kleinbild Kameras weiter meine analoge Fotografie dominieren werden. Weitere Experimente mit anderen Kameras kann es dieses Jahr auch nicht mehr geben. Ich habe mir zu Jahresbeginn das Versprechen gegeben, keine Anschaffung mehr in 2025 zu tätigen. Das vorhandene Equipment genügt eigentlich bis ins Rentenalter.